Warum gibt es im reichen Europa Bauernaufstände?

Die Bäuerinnen und Bauern sind offensichtlich unzufrieden und tragen ihren Unmut auf die Strasse. Was ist los? Lebensmittel werden immer teurer und die Staaten stützen die Landwirtschaft mit Milliarden. Trotzdem kommt auf den Höfen zu wenig Geld an, um langfristig planen zu können. Obschon die sichere Ernährung der Bevölkerung ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft ist, schliessen in der Schweiz jedes Jahr 1’000 Bauernhöfe. Was läuft falsch? Der Verein Rotenbirben aus Bonstetten organisiert darum zu diesem Thema eine Veranstaltung für die Bevölkerung und hat dazu den Agrarhistoriker Peter Moser nach Bonstetten eingeladen. Als Autor verschiedenster Artikel und Leiter des Archivs für Agrargeschichte, gelingt es ihm ausgezeichnet, Hintergründe auszuleuchten und eine Grundlage zu schaffen, um die heutige Situation besser verstehen zu können.

Im zweiten Teil der Veranstaltung berichten zwei Bauern aus Bonstetten, Werner Locher und Jeremy Notz, aus der Praxis (Milchwirtschaft und Gemüsebau). Sie präsentieren ihre Lösungsvorschläge, die im Ansatz ganz ähnlich sind: Die Konsument:innen schliessen eine Art Fairplaypakt mit den Produzent:innen und ermöglichen diesen, gesunde und gute Nahrungsmittel anbauen zu können, zu einem Preis, der ihnen auch ein Auskommen ermöglicht.
Im Anschluss an das Referat werden Fragen und Meinungen der Anwesenden gestellt.

Info: Werner Locher ist Präsident der Genossenschaft „Di fair Milch“ Säuliamt. Die Genossenschaft hat 42 Mitglieder und verkauft Pastmilch, bei welcher die Produzenten kostendeckend bezahlt werden.
Jeremy Notz ist Mitbegründer der solidarischen Landwirtschaft auf dem Hof Rotenbirben, wo seit 2021 Gemüse für über 50 Haushalte, in Form eines saisonalen Abos, angebaut wird.