Der Imker

Die Liebe zu der Honigbiene ist bei einem Familienausflug am Gardasee entstanden. Unsere Kinder Alyssia (13) und Anastasia (11) hatten hinter dem Haus unserer Unterkunft eine komische braune Holzkiste entdeckt. Die Bienen flogen mit hoher Geschwindigkeit hinaus und kamen mit gelben Krümeln (Pollen) an den Hinterbeinen zurück. Manche Bienen küssten sich (Nektar Austausch) andere stellten ihren Hinterleib auf und bewegten schnell ihre Flügel. Vor dem Flugloch wird der Hinterleib hochgereckt, und die Duftstoffe werden durch Flügel schwirren verteilt.

Wir konnten dies stundenlang beobachten und mit der Zeit wurde das Zuschauen immer spannender. Keine einzige Biene griff uns an (es sind ja schliesslich friedliche Wildtiere). Am Abend lies mich dieses Ereignis, gedanklich nicht los. Ich forschte im Netz nach, und je mehr ich darüber nachgelesen hatte, desto mehr faszinierte mich dieses Insekt.

Sätze wie: «Die Honigbiene ist vom Aussterben bedroht» oder «Wenn die letzte Biene gestorben ist, hat der Mensch nur 4 Jahre zu Leben» oder «Wir Menschen sind am Bienensterben schuld» oder «Die Varroa Milbe tötet unsere Bienen» oder «Bakterien, Viren, Pilze, aber auch Falter, Käfer und Hornissen bedrohen die Gesundheit unserer Bienenvölker,» hat meine Einstellung gegenüber der Honigbiene, die ich früher als lästiges Insekt empfand, verändert.

Mir wurde sehr schnell klar, dass wir alle, aktiv oder passiv etwas beitragen MÜSSEN, um dieses lebenswichtige Insekt am Leben zu erhalten. Aber wie?

So entstand unser Familienprojekt «Imkern». Meine Frau und unsere beiden Kinder Alyssia und Anastasia waren sehr begeistert von der Idee ein eigenes Bienenvolk zu besitzen. Zurück in der Schweiz machte ich mich auf die Suche nach Informationen: Wie werde ich Imker?! Ich wollte mich aktiv am Erhalt der Honigbiene beteiligen.

Ich hatte so viele Fragen, welche mir dann an einem Imkerkurs beim VBZ (Verein Zürcher Bienenfreunden) beantwortet wurden. Dieser Kurs dauert 2 Jahre. In diesem Kurs habe ich gelernt wie man mit den Bienen umgeht, wie man Krankheiten erkennt und behandelt, was die Bienen brauchen um gesund zu bleiben, etc. etc.

Sehr schnell suchte ich einen passenden Standort für unsere Bienen und fand diesen in Leimbach auf einer Wiese am Waldrand. Der Besitzer, war begeistert von der Idee dort einen Bienenstand aufzubauen.

Und dann kam die einmalige Gelegenheit, der Traum von jedem Imker, ein modernes neu gebautes Bienenhaus zu beziehen. Es steht auf einem 2,5 Hektar grossen Areal mit unzähligen  Obstbäumen. Das Stiftungsareal der Rotenbirben in Bonstetten.

Biene nicht gleich Biene

Ich habe mich entschieden die einheimische dunkle Biene (Apis mellifera mellifera) zu züchten, weil sie vom Aussterben bedroht ist. Sie wird von Bienenrassen aus unseren Nachbarländern verdrängt. Das Ausmass ist so gravierend, dass «Mellifera.ch» Schutzgebiete eingerichtet hat.